Themen
Im Bereich Themen greifen werden sowohl Themen auf, die etwas mit Sucht und süchtigem Verhalten zu tun haben. Kritisch beleuchten wir dabei den Umgang mit Alkohol in der Schwangerschaft, beschäftigen uns mit dem Thema „Cannabis und Führerschein und sparen dabei Themen „Sexsucht“ oder „Sammelsucht“ (Vinyl) nicht aus.
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THEMEN VON A-Z
Abhängig ohne Droge
Alkohol und Schwangerschaft – Fetales Alkoholsyndrom (FAS)
Cannabis und Fahrerlaubnisentzug
Abhängig ohne Droge
Sucht ohne Drogen ist eine nichtstoffliche Sucht. Der Abhängige braucht für sein Wohlbefinden keine Droge. Seine Sucht äußert sich in bestimmten Verhaltensweisen, die ebenfalls die Gesundheit schädigen oder schwerwiegende soziale Folgen haben können. Es gibt eine Vielzahl nichtstofflicher Süchte. Die wichtigsten sind: Spielsucht Arbeitssucht Eß- und Brechsucht Magersucht.
Darüber hinaus gibt es aber auch die Beziehungssucht, die Sexsucht, die Streitsucht, die Habsucht, die Eifersucht, die Tobsucht, die Selbstsucht.
Von den nichtstofflichen Süchten kann man ebenso abhängig werden wie von den stofflichen. Der Abhängige braucht den Kick, das Hochgefühl durch das Übermaß. Und er versucht das Hochgefühl immer wieder herzustellen. Je öfter er das tut, desto tiefer gerät er in die Abhängigkeit.
Seelische und körperliche Abhängigkeit
Sucht ist fast immer durch körperliche (physische) und seelische (psychische) Abhängigkeit gekennzeichnet.
Die körperliche Abhängigkeit entsteht durch den Mißbrauch einer Droge, die in die natürlichen Abläufe des Körpers eingreift und die Gefühle beeinflußt. Beim Absetzen des Suchtmittels treten Entzugserscheinungen wie Frieren, Durchfall und Übelkeit auf. Ein erfolgreicher Entzug wird deshalb meist in einer Fachklinik durchgeführt. Bei nichtstofflichen Süchten gibt es keine körperliche Abhängigkeit.
Die seelische Abhängigkeit besteht in dem Bedürfnis, die durch die Droge hervorgerufenen angenehmen Gefühle immer wieder hervorzurufen und so das innere Gleichgewicht herzustellen. Die seelische Abhängigkeit hat tiefere Ursachen und muß in der Regel in einer länger dauernden Therapie behandelt werden.
Stadien der Abhängigkeit
Ob stoffliche oder nichtstoffliche Süchte – die Stadien der Abhängigkeit sind immer gleich. Sucht ist ein schleichender Prozeß, sie setzt ein mit dem Kontrollverlust. Das heißt, das Bedürfnis, dem psychischen Reiz zu folgen, wird so mächtig daß man sich ihm nicht entziehen kann. Man wird von ihm abhängig. Nach und nach wirkt der Reiz – etwa das Spielen am Automaten – nicht mehr intensiv genug. Die Dosis muß erhöht werden, das Spielen mit zwei und mehr Automaten beginnt. Oder bei der Arbeitssucht wird das Arbeitspensum erhöht. Bei der Sexsucht tritt an die Stelle des Softpornos die harte Pornografie.
Das Leben konzentriert sich immer mehr auf den reizauslösenden Stimulus. Andere Interessen treten zurück, die Auslösung des Reizes wird immer wichtiger. Es folgt der gesellschaftliche Abstieg, die Zerstörung der Partnerschaft oder Familie. Am Ende steht der Süchtige als seelisches und körperliches Wrack.
Sucht hat immer eine Geschichte
Sucht hat nie eine einzige Ursache: Die Persönlichkeit und die Umwelt, in der ein Mensch aufgewachsen ist oder lebt, entscheiden darüber, ob der Mensch einer Suchtgefahr standhalten kann oder nicht. Das Zusammentreffen mehrerer negativer Erlebnisse belastet jeden Menschen. Wer viele Möglichkeiten kennengelernt hat, Probleme zu bewältigen, ist weniger gefährdet, in eine Sucht zu flüchten.
Vorbeugung
Suchtvorbeugung muß in der Kindheit beginnen. Hier entwickelt sich das Selbstwertgefühl. Schon das Kind kann lernen, mit Problemen angemessen umzugehen und sein Leben aktiv zu gestalten. So gestärkt kann es später einer Suchtgefahr besser standhalten.
Suchtvorbeugung heißt: Selbständigkeit, Selbstachtung, Selbstfindung und Lebensfreude bei Kindern fördern, Kommunikations- und Konfliktfähigkeiten stärken. Der Aufbau der Ich-Stärke ist zentrales Ziel suchtvorbeugender Arbeit in NRW. Damit Kinder und Jugendliche gerade in schwierigen Lebenssituationen eigenständig entscheiden können ‚Nein‘ zu sagen und Verantwortung (für sich und ihr Handeln) zu übernehmen.
Das elterliche Vorbild ist wichtig. Sie sollten Ihr eigenes Verhalten, zum Beispiel Ihren Umgang mit Arbeit und Freizeit, kritisch kontrollieren. Reden Sie mit Ihrem Kind offen über Sucht und Suchtgefahren. Kinder sollten wissen, wie es zu Süchten kommt und wie diese wirken.
Hinweis:
Teile des Inhalts oder etwaige Grafiken entstammen folgender Quelle: www.ginko-stiftung.de