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KO-Tropfen

KO-Tropfen bzw. K.O.-Mittel

Die Bezeichnung KO-Tropfen bzw. K.O.-Mittel, stehen für den Narkosestoff GHB bzw. für GBL der als Lösungsmittel für verschiedene Kunststoffe und Harze sowie in anderen chemischen Verbindungen Verwendung findet. GBL wird im menschlichen Körper komplett zu GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure) umgewandelt, so dass diese Stoffgruppe auch oft als GBH/GBL bezeichnet wird.
GHB/GBL sind flüssig, farb- und geruchslos und im menschlichen Körper nur kurzfristig nachweisbar:

  • Im Blut 6 bis 8 Stunden
  • Im Urin 10 bis 12 Stunden
  • Und ein Nachweis über eine Haarprobe (kurz nach dem Konsum genommen) kann nur in Speziallabors durchgeführt werden und muss nach einem Monat wiederholt werden.

Bereits ein bis zwei Gramm bewirken einen leichten Rausch – Sinneseindrücke werden verstärkt und die Person, die diese Menge zu sich genommen hat, erlebt ein erhöhtes Kontaktbedürfnis, was auch beinhaltet, dass Hemmungen bezüglich Intimkontakten abnehmen.

Zwei bis drei Gramm führen nach 5 bis 20 Minuten zu leichtem Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen, die Herzfrequenz sinkt und Krämpfe sind möglich.

Drei bis vier Gramm reichen aus, um nach 10 bis 20 Minuten zu einer tiefen  Bewusstlosigkeit zu führen..

Fünf Gramm und mehr verursachen für bis zu vier Stunden ein tiefes Koma bis hin zum Atemstillstand und Tod.

Der Konsum von GHB/GBL in Verbindung mit Alkohol verstärkt  dabei die Wirkung.

Aufgrund des geringen Dosierungsspielraumes von GHB/GBL werden oft auch andere, leicht verfügbare Substanzen (von Benzodiazepinen bis hin zu Opiaten) benutzt, um Menschen zu Opfern zu machen.

KO-Tropfen bzw. K.O.-Mittel und sexuelle Nötigung bzw. sexueller Missbrauch

Immer wieder kommt es vor, dass Menschen – schwerpunktmäßig Mädchen und Frauen –  diese K.O.-Mittel unbewusst in einem Getränk verabreicht werden. Beim Aufwachen fühlen sich die Betroffenen oft extrem „verkatert“, völlig matt und stehen immer noch neben sich. In fast allen Fällen haben sie später keine konkreten Erinnerungen mehr, viele berichten von einem Blackout oder totalen Filmriss.

In Fachkreisen spricht man von „anterograder Amnesie“ – die Substanzen bewirken, dass die Erinnerung rückwirkend nur ganz kurze Zeit funktioniert. Zu einem späteren Zeitpunkt können die zurückliegenden Ereignisse dann meist nicht mehr erinnert werden. Daher wissen zum Beispiel viele Betroffene nicht mehr, wie sie nach Hause gekommen sind.

Viele spüren, dass etwas geschehen ist, sie haben Schmerzen und Verletzungen, die sie sich nicht erklären können. Die Ungewissheit darüber, was genau passiert ist, und ihre Gedächtnislücken machen vielen sehr zu schaffen.

GeschDropsKOTropfen

HINWEIS:
Der Beitrag zu KO-Tropfen bzw. K.O.-Mittel und sexuelle Nötigung bzw. sexueller Missbrauch wurde von Constanze Kretzschmar, Suchtprävention und Gesundheitsförderung, Caritasverband Paderborn e.V., Suchtkrankenhilfe, Ükern 13, 33098 Paderborn erstellt.