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Nasensprays können süchtig machen

Bei Schnupfen sind abschwellende Nasensprays eine Möglichkeit der Hilfe. Doch die zu lange Anwendung von Nasenspray kann zu einer Daueranwendung verleiten und dauerhafte Schädigungen der Nasenschleimhäute herbeiführen.

Anfang Januar 2015 bestätigte Erika Baum, Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin in Frankfurt a.M. dieses Phänomen. „Ab zwei Wochen treten deutliche Gewöhnungseffekte ein, manche Menschen kommen nur schwer oder gar nicht davon weg“. Verantwortlich dafür ist die Substanz „Phenylephrin“, die einerseits zu einer Gefäßzusammenziehung führt, aber auch eine dauerhafte Gewöhnung verursachen kann.

Wenn ein Patient das Nasenspray nach mehrwöchigem Gebrauch absetzt, schwillt die Nase zu, obwohl die Entzündung bereits abgeklungen ist. Die Reaktion darauf ist, das Nasenspray weiter zu verwenden. Dieser Dauergebrauch führt zu einem Trockenheitsgefühl in der Nase und zu Schädigungen der Schleimhaut.

Das umgehende Absetzen des Nasensprays ist bei Kurzzeitanwendung sinnvoll, bei Langzeitgebrauchern eher schwierig. Hilfreich ist hier ein Umstieg auf spezielle Kinder- oder Säuglingsprays, die stärker verdünnt sind und die Abstände des Einsprühens nach und nach zu vergrößern. Durch dieses Vorgehen ist ein Ausschleichen aus dem Suchtverhalten möglich. Dabei sollte Mann/Frau den behandelnden Arzt mit in diesen Ausschleichprozess einbeziehen.