Drogen
Auf den Unterseiten des Bereichs Drogen klären wir bezüglich stoffgebundener Süchte, wie Alkohol, Nikotin, Cannabis etc. auf. Dabei unterscheiden wir zwischen Substanz, Wirkung, Sucht und Abhängigkeit, Risiken und Safer Use (sofern man überhaupt über Safer Use sprechen mag) und den rechtlichen Verhältnissen dazu. Wir weisen darauf hin, dass wir hier Aufklärung im Sinne der Suchtvorbeugung betreiben und in keinster Weise jegliche stoffgebundene Droge verherrlichen möchten.
Drogen gestern und heute
Drogen sind in allen Kulturen seit Jahrtausenden bekannt. Sie dienen als Heilpflanzen und Gewürze, als Zaubermittel oder Gift. Die berauschende Wirkung mancher Drogen wird bei religiösen Kulten genutzt. Legale Drogen nimmt fast jeder Mensch, auch wenn es nur die tägliche Tasse Kaffee zum Wachwerden oder das Glas Wein in Gesellschaft ist. Hier – wie auch bei der Einnahme notwendiger Medikamente – nutzt der Mensch die positive Wirkung der Droge.
Gefahren
Drogenkonsum kann sehr gefährliche Folgen haben. Entscheidend ist die soziale, körperliche und seelische Verfassung des Konsumenten. Entscheidend ist auch, wie stark eine Droge auf den menschlichen Körper wirkt und welche Menge eines Stoffes eingenommen wird. Da Drogen Gefühle und Stimmungen beeinflussen können, besteht die Gefahr, abhängig zu werden: zum Beispiel nicht mehr auf Nikotin verzichten zu können oder immer größere Mengen eines Medikaments zu benötigen. Dieser Drogenmißbrauch führt langfristig fast immer zu Gesundheitsschäden.
Illegale Drogen
sind alle Suchtmittel, deren Herstellung, Anbau, Einfuhr, Besitz oder Verkauf nach dem Betäubungsmittelgesetz verboten sind. Wer mit illegalen Drogen handelt, sie herstellt, anbaut, einführt oder besitzt, muß mit Geldstrafen – in schweren Fällen sogar mit Freiheitsstrafen – rechnen. Das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) soll den Umgang mit Rauschmitteln regeln. Im Gesetz werden über 100 Stoffe genannt, die aus pflanzlichen oder chemischen Grundstoffen gewonnen werden. Dazu gehören zum Beispiel:
Wenn von Drogenkonsum gesprochen wird, sind meist die illegalen Suchtmittel gemeint. Legale Drogen wie Alkohol, Nikotin oder Medikamente sind aber nicht weniger gefährlich.
Illegale Drogen und Kriminalität
Aufgrund der hohen Gewinne wird trotz des Verbotes überall in der Welt mit illegalen Drogen gehandelt.
Schmuggler und Dealer (Händler) lassen sich ihr Risiko teuer bezahlen, so daß Abhängige große Geldsummen aufbringen müssen, um ihre Sucht bezahlen zu können. Beschaffungskriminalität ist die Folge. Süchtige begehen in ihrer Not Einbrüche und Raubüberfälle, prostituieren sich oder werden selbst zu Dealern, um Geld für den nächsten Trip zu bekommen.
Da jede Kontrolle fehlt, werden Süchtige häufig mit verschmutztem oder minderwertigem Stoff betrogen und fügen sich zusätzliche Gesundheitsschäden zu.
Legale Drogen
Legale Drogen sind die Suchtmittel, deren Verkauf und Gebrauch in unserer Gesellschaft erlaubt ist. Dazu gehören zum Beispiel:
Die meisten legalen Drogen sind gesellschaftlich akzeptiert.
Obwohl der Gebrauch und Verkauf legaler Drogen nicht strafbar ist, sind legale Drogen keineswegs ungefährlich. Es gibt etwa 120 000 Menschen, die illegale Drogen konsumieren. Von der legalen Droge Alkohol sind circa 2,5 Millionen Menschen abhängig. Auch sie leiden unter erheblichen Gesundheitsschäden.
Legale Drogen, Steuern und Werbung
Rund 35 Milliarden Mark setzt allein die Alkoholwirtschaft jährlich um. 85 000 Menschen arbeiten in dieser Branche. Alkoholische Getränke – ausgenommen Wein – sind mit einer Alkoholsteuer belegt, durch die der Staat jährlich rund 8 Milliarden Mark einnimmt. Für die Alkoholwerbung werden in Deutschland cirka 1 Milliarde Mark ausgegeben. Alkoholmißbrauch verursacht jedoch auch erhebliche volkswirtschaftliche Schäden wie Produktionsausfälle, Belastung des Gesundheitswesens oder Verkehrsunfälle. Die Gesamtkosten hierfür werden auf 3o bis 8o Milliarden Mark geschätzt.
Cirka 800 000 Menschen in Deutschland sind medikamentenabhängig. Schon Kinder und Jugendliche erhalten häufig leistungssteigernde Medikamente und verlernen den drogenfreien Umgang mit Problemen. Die Arzneimittelindustrie investiert etwa 1,5 Milliarden Mark jährlich in die Werbung.
Pilze und andere Naturdrogen
Grundsätzlich gilt für alle Naturdrogen:
• Der Kenntnisstand über Wirkungen, Konsumrisiken und Unverträglichkeiten ist in der Regel gering. Da bei den wild wachsenden Naturdrogen die Wirkstoffkonzentrationen sehr unterschiedlich ausfallen, ist die Wirkung oft schwer oder gar nicht zu kontrollieren. Unerwünschte Nebenwirkungen, Vergiftungen bis hin zum Tod bleiben nicht aus. Die Folgen eines derart unkontrollierten Gebrauchs können zu Vergiftungen mit tödlichem Ausgang führen.
Bevorzugte Naturdrogen sind u.a. halluzinogene Pilze, Rauschdrogen aus der Familie der Nachtschattengewächse (Stechapfel, Tollkirsche etc.) sowie der Pejote-Kaktus mit seinem Hauptwirkstoff Meskalin.
WIRKUNG und NEBENWIRKUNGEN
• Psilocybinhaltige Pilze (Psilos, Magic Mushrooms) können antriebssteigernd und auf Partys tanzfördernd wirken.
• Psilocybinhaltige Pilze verursachen Halluzinationen
• Der Konsum kann zu Atembeschwerden, Bluthochdruck- und Pulsveränderungen führen. Das gilt insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme anderer Drogen wie Speed oder XTC.
• Es kann zu Angst- und Panikzuständen kommen.
• Beim Sammeln von „Psilos“ sind Verwechslungen mit tödlich wirkenden Giftpilzen möglich.
• Naturdrogen beeinflussen die Psyche und damit das Verhalten. Sie wirken in unterschiedlichster Weise anregend oder lähmend auf das Zentralnervensystem. Halluzinogene rufen Sinnestäuschungen hervor – man/frau sieht, hört, fühlt und empfindet Dinge, die in der Wirklichkeit nicht vorhanden sind.
Deshalb: Hände weg vom Steuer nach dem Konsum von Naturdrogen.
HINWEIS:
• Erwerb, Handel, Besitz und die Abgabe von psilocybinhaltigen Pilzen ist strafbar.
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Nicht stoffgebundene Suchtmittel
Abhängig ohne Droge
Sucht ohne Drogen ist eine nichtstoffliche Sucht. Der Abhängige braucht für sein Wohlbefinden keine Droge. Seine Sucht äußert sich in bestimmten Verhaltensweisen, die ebenfalls die Gesundheit schädigen oder schwerwiegende soziale Folgen haben können. Es gibt eine Vielzahl nichtstofflicher Süchte. Die wichtigsten sind: Spielsucht Arbeitssucht Eß- und Brechsucht Magersucht.
Darüber hinaus gibt es aber auch die Beziehungssucht, die Sexsucht, die Streitsucht, die Habsucht, die Eifersucht, die Tobsucht, die Selbstsucht.
Von den nichtstofflichen Süchten kann man ebenso abhängig werden wie von den stofflichen. Der Abhängige braucht den Kick, das Hochgefühl durch das Übermaß. Und er versucht das Hochgefühl immer wieder herzustellen. Je öfter er das tut, desto tiefer gerät er in die Abhängigkeit.
Hinweis:
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