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Nomophobie

Nomophobie bezeichnet die Angst, ohne sein internetfähiges Smartphone nicht mehr für private und berufliche Kontakte und Belange  erreichbar zu sein. Und diese Angst hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. In der Augustausgabe der Monatszeitung „DER MONAT“ findet sich unter der Überschrift „Nomophobia! … wenn die virtuelle Welt zur Sucht wird“ ein interessanter Artikel zu dieser Thematik.

Das Smartphone selbst macht dabei nicht süchtig. Aber die Häufigkeit der Nutzung dieses digitalen Begleiters, kann dazu beitragen, dass es wie  eine Droge wirkt und süchtig macht. Bei den meisten Handynutzern zwischen dem 18. und 23. Lebensjahr erzeugt schon eine kurze Trennung extremen Stress und körperliche Warnsignale.

Zweidrittel der Deutschen nutzen ein internetfähiges Mobiltelefon und sind damit allein durchschnittlich etwa 1,6 Stunden pro Tag beschäftigt. Während von den unter Vierzigjährigen etwa neunzig Prozent über ein Smartphone verfügen, liegt der Anteil bei den über Sechzigjährigen nur bei gut fünfzig Prozent.

Die unter Dreißigjährigen Smartphone-Nutzer surfen täglich drei Stunden im Netz – die über Sechzigjährigen hingegen nur 40 Minuten. Das „Chatten“ steht bei der Nutzung im Vordergrund. 84 Prozent der Smartphone Besitzer nutzen ihr Gerät für Onlinekommunikationsdienste wie WhatsApp, Facebook, YouTube, Instagram, Twitter oder andere Plattformen.

Besonders bei jungen Menschen, die  die Gefahr besonders groß, dass sie eine extreme und viel zu hohe Bindung zu ihrem technischen Gerät aufbauen. Gut gemeint stellen Erziehungsberechtigte ihren Kindern ein Smartphone „zum Spielen“ zur Verfügung. Die dauerhafte spielerische Beschäftigung mit dem Gerät hat Auswirkungen auf die soziale Bindungsfähigkeit im „wahren Leben“. Kinder und Jugendliche glauben schließlich, dass ihr Zugang zu sozialen Kontakten und ihre soziale Interaktion von diesem Gerät abhängig ist. Je nach Nutzungsintensität leiden darunter reale Freundschaften, Beziehungen und vor allem Aktivitäten in der wirklichen Welt (Sport, Hobbys etc.).

Aber auch uns Erwachsene hat die Sucht mittlerweile gut im Griff. Aus Angst etwas zu verpassen nutzen viele deutsche Smartphone Nutzer ihr Gerät im Straßenverkehr.  Bundesweit wurden in einer Studie mehr als 36.000 Fahrzeuge beobachtet. Im laufenden Straßenverkehr war es jeder fünfzehnte Autofahrer, der surfte oder mit Handy in der Hand telefonierte. An roten Ampeln verdoppelte sich der Anteil von 6,5 auf dreizehn Prozent. Dabei ist die Nutzung des Smartphones am Steuer im vergangenen Jahr für etwa 500 Verkehrstote in Deutschland verantwortlich.

VERGLEICH: Selbst wenn der Blick aufs Handy nur zwei Sekunden dauert, bedeutet das bei Tempo 130 auf der Autobahn mehr als siebzig Meter Blindflug. Die Ablenkung durch ein Handy-Telefonat am Steuer entspricht im etwa der Wirkung von 0,8 Promille Alkohol.

HINWEIS: Den gesamten Artikel von Markus Sparfeldt, erschienen in der Monatszeitung für Wirtschaft, Karriere und Freizeit „DER MONAT“, Ausgabe August 2017 finden Sie hier: http://www.dermonat.de/home/home_3.php