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Mauern überwinden (Suchtvorbeugung in der JVA)

K O N Z E P T „Mauern überwinden“

Suchtvorbeugung in der Justizvollzugsanstalt

Suchtmittelkonsumenten im Strafvollzug

Für Suchtmittelkonsumenten aus dem Kreis Warendorf steht ein gut abgestimmtes Konzept der Drogenhilfe und Prävention zur Verfügung. Werden Suchtmittelkonsumenten strafrechtlich auffällig und müssen eine Haftstrafe antreten, sind für sie die Angebote der Prävention und Beratung – aufgrund fehlender personeller und finanzieller Ressourcen – nicht mehr adäquat erreichbar. Dabei nimmt das Thema Suchtmittelkonsum/Suchtmittelabhängigkeit in den Justizvollzugsanstalten einen breiten Raum ein.

Sozialer Trainingskurs „Mauern überwinden“

Der hier vorgestellte soziale Trainingskurs „Mauern überwinden“ richtet sich ausschließlich an langjährig drogenerfahrene Menschen im Alter von 20 bis 50 Jahren. Die Maßnahmen zielen auf die Verminderung des Suchtmittelkonsums durch die Stärkung von Schutzfaktoren (Selbstwertgefühl, Problemlösungskompetenz etc.) sowie durch Unterstützung im richtigen Umgang mit Risikofaktoren. Dazu gehören das eigene Erleben in der Gruppe, Rückmeldungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung, Informationsvermittlung zu sucht- und drogenrelevanten Themen (von „safer use“  über HIV bis hin zu therapeutischen Maßnahmen) sowie Abenteuer- und erlebnispädagogische Elemente.

Die Umsetzung des sozialen Trainingskurses „Mauern überwinden“ erfordert, aufgrund der Komplexität des suchtpräventiven Arbeitsauftrages, die Anwesenheit von zwei ausgebildeten Präventionsfachkräften, die über ein grundlegendes Fachwissen in den Bereichen Drogenhilfe, Suchtmittelkonsum und Suchtprävention verfügen und über Erfahrungen in der Arbeit mit Gruppen.

Qualitätssicherung und Dokumentation

Das vom Arbeitskreis Jugend- und Drogenberatung im Kreis Warendorf e.V. entwickelte Konzept wurde in der Zeit von September bis November 2009 in der Justizvollzugsanstalt Hamm praktisch umgesetzt und dokumentiert.

Die einzelnen Sitzungseinheiten und ihre Abläufe, verwendeten Arbeitsblätter und Fotografien einzelner Arbeitsergebnisse sind in der Verschriftlichung „Mauern überwinden – Suchtvorbeugung in der Justizvollzugsanstalt“ dokumentiert.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die die Umsetzung des sozialen Trainingskurses möglich gemacht haben – der Justizvollzugsanstalt Hamm, dem Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, den KollegInnen des Arbeitskreises Jugend- und Drogenberatung im Kreis Warendorf e.V. und natürlich den beteiligten 13 Kursteilnehmer aus der JVA Hamm.

 

Kateryna Kyrychenko                                                                                               Edwin Scholz