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Cannabis

Die Arbeitsgemeinschaft Suchtvorbeugung im Kreis Warendorf warnt ausdrücklich vor dem Gebrauch von Cannabis.

 

Bewertung des Cannabiskonsums

Cannabis ist nicht nur die am häufigsten konsumierte, sondern – was das Gefährlichkeitspotential anbelangt – wohl auch die am kontroversesten diskutierte illegale Droge der letzten Jahrzehnte. Im Internet findet der interessierte Konsument und Nichtkonsument  neben zahlreichen Hinweisen zur Stoffkunde, Einnahmemöglichkeiten (Gebrauchsanweisungen), Wirkungen und Nebenwirkungen auch gesellschaftspolitische Äußerungen  zum Cannabiskonsum /-missbrauch in unterschiedlicher Polarität.

 

Juristische Bewertung

Der Erwerb, Handel, Besitz und die Abgabe von Cannabis sind strafbar.

 

Gewinnung

Alle Cannabisprodukte werden aus der Hanfpflanze (Cannabis sativa) gewonnen. Der THC-Gehalt einer Pflanze ist in erster Linie genetisch bedingt. Darüber hinaus hängt er von den Wachstumsbedingungen ab. Hohe THC-Gehalte erzielt man beim kontrollierten Anbau unter Glas, wobei zuvor die männlichen Pflanzen entfernt werden, damit es nicht zu einer Befruchtung der weiblichen Pflanzen kommt. Zur Anzucht läßt man die Samen (Hanfkörner) in warmer Umgebung keimen. Die Pflanzen blühen nach etwa eineinhalb bis zwei Monaten und können dann geerntet werden. Hanfpflanzen, die zur Erzeugung von Fasern agrarisch angebaut werden, enthalten nur sehr geringe (irrelevante) Mengen an THC.

 

Handelsformen

Marihuana, Gras: Getrocknetes grünes Pflanzenmaterial. Im allgemeinen besteht Grass aus den weiblichen Blütenständen, bei Freilandsorten oft mit Samen durchsetzt. Die Wirkung von Grass ist zum Teil (bei den hochgezüchteten Sorten) wesentlich stärker als die von Haschisch.

Haschisch: Olivgrüne (Türkei) bis tiefbraune Platten (Indien, Pakistan, Afghanistan), Plattenstücke oder Bröckchen von charakteristischem aromatischen Geruch. Das Haschisch wird aus dem Harz der Pflanze gewonnen. Durch Erhitzung (z.B. durch ein Feuerzeug) wird das Haschisch flexibler und kann mit den Fingern „zerbröselt“ werden.

HaschischöI: Dunkler, mit Hilfe von Alkohol oder Petrolether aus den harzhaltigen Teilen der Cannabispflanze gewonnener Extrakt (zähe Flüssigkeit). Haschischöl dient meist zum Aufputschen minderer Sorten, wird aber häufig zum „Kochen“ verwendet. … teure Prozedur und daher selten zu finden.

 

Konsumformen

• Einatmen (Inhalieren) des Rauches – über eine als „Joint“ gedreht Zigarette oder über eine Wasserpfeife („Blubber“, „Bong“). Bei einer Wasserpfeife wird der Rauch vor dem Einatmen durch eine Flüssigkeit (meist Wasser) gezogen, wodurch er gereinigt und abgekühlt wird. Durch diese Filterung wird verhindert, dass ein großer Teil der reizenden Stoffe die Lunge erreicht. Da häufig das Cannabis mit „normalem“ Tabak geraucht wird, wird so beispielsweise auch das Nikotin ausgefiltert, da Nikotin in Wasser löslich ist – nicht aber der Wirkstoff THC.

• Konsumieren (essen), z.B. als Kuchen, Kekse usw. – hat eine längere und stärkere Wirkung

• Auflösen/aufkochen in Getränken (z.B. Tee und Kakao)

 

Akute Wirkung

Vom Konsumenten empfundene Wirkungen: Die subjektiv empfundene Wirkung ist abhängig von der Dosis, dem Grundbefinden des Konsumenten sowie der Umgebung. Entsprechend vielfältige positive als auch negative Wirkungen sind die Folge.

• Stärkste Wirkung: ca. 30 Minuten nach der Aufnahme durch Rauchen
• Abklingen der Wirkung i. d. R. innerhalb der nächsten 2 bis 3 Stunden
• Restwirkung am nächsten Morgen möglich („Hang-over“), meist nach stärkerem Konsum am Vorabend

Nach außen hin feststellbare Wirkungen: Weitstellung der Pupillen trotz Lichteinfalls (z.B. Taschenlampe), Rötung der Bindehäute, glasiges Aussehen der Augen, Gangunsicherheiten (nach intensivem Konsum), gesteigerte Herz- und Pulsfrequenz, Passivität, Apathie, Müdigkeit, Denkstörungen, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Störung des Zeitgefühls und des Kurzzeitgedächtnisses.

Cannabis ist ein Stimmungsverstärker Cannabis verstärkt die aktuelle Stimmung des Konsumenten. Eine gelöste, gute Stimmung wird verstärkt – ebenso eine niedergeschlagene, gedrückte Stimmung.

Chronisches Wirkungsbild Gier nach täglichem, mehrmaligem Konsum; erster Konsum des Tages oft kurz nach dem Aufstehen, erhebliche schulische bzw. berufliche Probleme, allgemeine Antriebsverminderung, Rückzug auf die eigene Person, psychische und physische Ausfallerscheinungen. Im Extremfall kann der übermäßige Konsum eine Psychose auslösen.

 

Konsumnachweis

Für den Nachweis eines dauerhaften Konsums ist die Bestimmung der unwirksamen Stoffwechselprodukte des THCs im Blut notwendig. Ein Nachweis dieser Stoffwechselprodukte ist möglich
• nach einmaligem Konsum im Blut, Blutserum bzw. Urin ca. 2 bis 3 Tage nach letztmaligem Konsum,
• nach täglichem, chronischen Konsum im Blut/Serum bis zu ca. 3 Wochen nach letztmaligem Konsum,
• sowie im Urin bis zu ca. 3 Monaten nach letztmaligem Konsum möglich.

Durch eine Haaranalyse kann – beispielsweise zur Beurteilung der Fahreignung – ein gewohnheitsmäßiger bzw. monatelang zurückliegender Konsum nachgewiesen bzw. bestätigt werden.   Einen Rückschluss auf den Zeitpunkt des letzten Konsums bzw. der Beeinflussung lässt der Nachweis dieser Stoffwechselprodukte nicht zu.

Cannabis im Straßenverkehr Geht gar nicht. Hände weg vom Steuer – Fahrfehler sind vorprogrammiert. Man gefährdet sich und andere. Näheres dazu unter „Cannabis und Führerscheinentzug“.

Cannabis und Führerscheinentzug

 

 

Hinweis:

Teile des Inhalts oder etwaige Grafiken entstammen folgender Quelle: www.ginko-stiftung.de
Comic Zeichnung: Gerhard Seyfried