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LSD

LSD – verwandt mit dem Mutterkorn

Die chemisch hergestellte Droge LSD (Lysergsäure-Diäthylamid) ist eine farb-, geschmack- und geruchlose Substanz.

LSD ist mit den Inhaltsstoffen des „Mutterkorns“ verwandt, einem Pilzschädling, der Getreideähren befällt und dessen rauschhafte Wirkung schon lange bekannt ist. Siehe auch die Schublade: Naturdrogen.

Mutterkorn enthält mehrere Lysergsäure- Verbindungen (Ergotamin und andere), die als wirksame Medikamente eingesetzt werden, zum Beispiel gegen Migräne. LSD wurde für medizinische Zwecke entwickelt, wegen seiner starken, umstrittenen Wirkung jedoch später nicht mehr eingesetzt.

LSD ist die stärkste bekannte psychoaktive Droge, ein Halluzinogen (Wirkstoff, der Sinnestäuschungen auslöst), das Wahrnehmungen und Gefühle beeinflußt. Es wirkt in einer Dosierung von 0,1 Milligramm.

LSD ist eine illegale Droge, deren Gebrauch und Handel in Deutschland verboten ist.

 

Tabletten, Zuckerwürfel, Löschpapier

Ursprünglich wurde LSD von der Arzneimittelindustrie in Tablettenform vertrieben. Heute wird es in illegalen Laboratorien produziert und auf dem Schwarzmarkt gehandelt. Es wird entweder flüssig auf Löschpapier oder Zuckerwürfel geträufelt und eingenommen oder in kleinen Tabletten (Microdots) konsumiert.

 

Die Wirkung

LSD hat auch in geringen Dosierungen eine starke Wirkung, die vor allem von den Erwartungen und der seelischen Verfassung des Konsumenten abhängig ist. So kann ein LSD-Rausch als positives Erlebnis und Bereicherung empfunden werden, aber auch Ängste und Panik auslösen (Horror-Trip).

Etwa eine halbe Stunde nach der Einnahme beginnt das Rauschmittel zu wirken, insgesamt dauert der LSD-Rausch 6 bis 12 Stunden.

Folgende Erlebnisse werden von Konsumenten beschrieben:
•Farben werden leuchtender und Formen schärfer
•ausgeprägte Hochgefühle
•filmähnliches Erleben phantastischer Szenen
•verändertes Zeitgefühl.

Verhaltensänderungen, die von anderen beobachtet werden:
•unkontrolliertes Lachen
•Realitätsverlust
•Verlust des Selbstbewußtseins
•Orientierungslosigkeit.

Körperlich wird meist eine Pulserhöhung, Pupillenerweiterung und erhöhte Temperatur festgestellt.

Das Abklingen des Rausches kann mit Müdigkeit und Depression verbunden sein. Erst einige Tage später spricht der Körper wieder auf LSD an, und ein Rausch kann wiederholt werden.

Akute Gefahren

Reaktionsfähigkeit sehr stark und völlig unkalkulierbar, so daß die größte Gefahr während eines LSD Rausches besteht.

Unsere Wahrnehmung filtert die Reize der Umwelt und konzentriert sich auf das zum Überleben wichtige, um entsprechend reagieren zu können. Der Mensch im LSD-Rausch sieht und hört mehr, als er normalerweise erlebt. Er kann sich auch an der Schönheit einer roten Ampel erfreuen, die im Rausch besonders intensiv leuchtet. Dabei übersieht der Konsument vielleicht völlig die Warnfunktion der Ampel. Auch durch Panikattacken im Horrortrip kann es zu Fehlreaktionen und Unfällen kommen.

Gelegentlich wird der Ausbruch bereits vorhandener psychischer Erkrankungen begünstigt. LSD gilt aber nicht als Ursache solcher Erkrankungen.

 

Langfristige Gesundheitsschäden

Langfristige Gesundheitsschäden für den Körper konnten bislang nicht festgestellt werden. Der LSD-Konsument riskiert aber immer Gesundheitsschäden durch Stoffe, die dem Rauschmittel möglicherweise beigemischt sind.

 

Abhängigkeit

LSD verursacht keine körperliche Abhängigkeit, denn beim Absetzen der Droge treten keine körperlichen Entzugserscheinungen wie zum Beispiel bei Alkoholabhängigkeit auf.

Bei häufigem LSD Konsum entwickelt sich langsam eine seelische Abhängigkeit mit dem Bedürfnis, durch die Droge zu einem intensiveren Erleben zu gelangen. Der Abhängige verliert den Bezug zur Realität.

 

Aktueller Konsum

Nachdem LSD in der Hippie-Generation. der sechziger Jahre seine größte Verbreitung hatte, wurde es verboten und aus dem Katalog der Arzneimittel entfernt. Illegale Laboratorien produzieren es jedoch weiter. Inzwischen nimmt der Konsum in Zusammenhang mit Ecstasy und anderen Partydrogen wieder zu.

Hinweis:

Teile des Inhalts oder etwaige Grafiken entstammen folgender Quelle: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen. Lexikon der Süchte http://www.fah.nrw.de/08-Infothek/01-Downloads_A-Z/S/Suchtpraevention_Lexikon_der_Suechte.pdf