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Einlieferungen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Alkoholvergiftung in Akutkrankenhäuser aus dem Kreis Warendorf im Jahr 2013

Jährlich werden ca. 70 Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 17 Jahren aus dem Kreis Warendorf mit einer Alkoholvergiftung in Akutkrankenhäuser in Ahlen, Beckum, Oelde und Warendorf eingeliefert. 2009 wurde mit diesen vier Akutkrankenhäuser im Kreis Warendorf vereinbart, die Einlieferungszahlen an die Fachstelle für Suchtvorbeugung zu übermitteln, die dann das eingegangene Zahlenmaterial aufarbeitet. Seit 2011 ist auch das St. Franziskushospital in Münster mit eingebunden, weil hier auch Kinder und Jugendliche aus dem nördlichen Teil des Kreises Warendorf eingeliefert werden.
HINWEIS: Mit dem aktuellen Erfassungssystem wird sowohl die Haupt- als auch die Nebendiagnose „Alkoholvergiftung“ erfasst.

Differenzierte Betrachtungsweise

Die dargestellten Einlieferungszahlen beziehen sich jeweils auf den kompletten Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember des jeweiligen Jahres.

Statistisch ausgewertet wurden die Einlieferungen der in 2013 eingelieferten Patientinnen im Alter bis 20 Jahre mit einem Wohnsitz in Warendorf.

Einlieferungen nach GeschlechtIm Jahr 2013 wurden insgesamt 69 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre mit Wohnsitz im Kreis Warendorf in eines der fünf beteiligten Akutkrankenhäuser eingeliefert:

• davon waren 32 weiblich (46,4 %)

• und 37 männlich (53,6%).

Vier dieser eingelieferten Patienten waren unter 14 Jahre alt (zwei männlich, zwei weiblich).

In der Altersklasse der 18 bis 20jährigen geht der Anteil der eingelieferten Frauen deutlich zurück und beträgt „nur noch“ 18,4% (7 Frauen von 38 eingelieferten Patienten).

Das Alter der eingelieferten Personen lässt keinen Rückschluss auf die Schwere des Entgiftungsgrades zu -d.h. junges Alter gleich geringer Vergiftungsgrad bzw. gehobenes Alter gleich höherer Vergiftungsgrad traf nicht zu.

Auffaelliges TrinkverhaltenDer durchschnittliche Vergiftungsgrad aller eingelieferten Personen lag im Bereich 1,5 bis 2.5 Promille.
Die häufigsten Einlieferungen fanden an Wochenenden (Freitag bis Sonntag) statt, was darauf schließen lässt, dass die Hauptgefährdungssituationen im Rahmen von Freizeitgestaltung und Privatveranstaltungen anzutreffen sind.

Erst an zweiter Stelle stehen öffentliche Veranstaltungen und/ oder Feiertage.

Das Thema „Rauschtrinken“ ist als kreisweites Problem einzuschätzen. In den letzten drei Jahren wurden ohne Ausnahme Kinder und Jugendliche aus allen Städten und Gemeinden des Kreises Warendorf in ein lokales Akutkrankenhaus eingeliefert.

Beratungsangebote durch die lokale Drogenhilfe

Um die Situation der Einlieferung aufzuarbeiten bieten die Sucht- und Drogenberatungseinrichtungen der Drogenberatung Ahlen, sowie der Beratungsstellen in caritativer Trägerschaft (quadro Ahlen, Beckum, Oelde und Warendorf) ein Beratungsangebot für eingelieferte Kinder und Jugendliche sowie deren Erziehungsberechtigte an. Unter dem Titel „Klar werden“ erhalten die Beteiligten Informationen zum Thema Alkohol und kontrolliertem Konsum und diskutieren mögliche Erziehungshilfen.

Bereits im Krankenhaus können die eingelieferten Patienten und die Erziehungsberechtigen auf das Beratungsangebot „Klar werden“ hingewiesen werden und ein entsprechendes Gesprächsangebot in einer selbst ausgewählten Beratungsstelle über das Krankenhauspersonal einfordern. Besonders intensiv wird dieses Vorgehen von Klinik für Kinder und Jugendliche des St. Franziskus Hospital in Ahlen unterstützt und getragen. Das Gesprächsangebot der Beratungsstellen ist freiwillig, unbürokratisch, kostenlos und im Rahmen der Selbstverpflichtung anonym, d.h. alle Gesprächsinhalte werden anonym behandelt nicht an Dritte weitergegeben.

Im Jahr 2013 haben insgesamt 8 jugendliche Patienten – mit und ohne Begleitung von Erziehungsberechtigten – das Beratungsangebot „Klar werden“ der Drobs und von quadro angenommen.