Seite wählen

Am 10.12.2019 veröffentlichte das Landeskriminalamt in Düsseldorf den folgenden Warnhinweis, das aktuell E-Zigaretten Liquids immer häufiger mit synthetischen Cannabinoiden oder K.O.-Tropfen versetzt sind.

Es häufen sich Fälle, in denen der Krankenwagen nach dem Konsum nur weniger Züge einer E-Zigarette gerufen wird. In NRW wurden im Jahr 2019 mindestens neun solcher Fälle festgestellt. Nach dem „Dampfen“ von E-Zigaretten wurden die Konsumenten bewusstlos, mussten notfallmäßig versorgt und im Krankenhaus behandelt werden. In allen Fällen wurden den Liquids berauschende Substanzen beigemischt.

Rauschmittel beigemischt
Insbesondere junge Menschen konsumieren vermehrt E-Zigaretten, deren Liquids mit synthetischen Cannabinoiden versetzt sind. Hierbei handelt es sich um künstlich hergestellte, unkontrollierte und oftmals illegale Substanzen mit hoher Toxizität und möglicherweise krebserregender Wirkung.
Die Wirkungen der künstlich hergestellten Cannabinoide ähneln denen von THC, dem berauschenden Wirkstoff von Cannabis. Sie haben jedoch häufig eine wesentlich höhere Wirkstärke. Ihr Konsum kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Die in Liquids enthaltene Wirkstoff-Menge ist nicht vorhersehbar und Produkte derselben „Marke“ können unterschiedlich dosiert sein.
Die Wirkung und die Gefahr von Intoxikationen hängen nicht nur von der Zusammensetzung und Dosierung der synthetischen Cannabinoide ab. Auch Konsumgewohnheiten, Körpergewicht und mögliche Vorerkrankungen des Konsumenten spielen eine Rolle.

K.O.-Tropfen im Liquid
Außerhalb von Nordrhein-Westfalen wurde nun ein Fall untersucht, in dem GBL (Gamma-Butyrolacton) – bekannter als K.O.-Tropfen – in einer E-Zigarette konsumiert wurde und zu einem Notfall führte. Auch in NRW besteht bei einigen Fällen der Verdacht, dass es sich bei der zugeführten Substanz um GBL handeln könnte. Ein Nachweis im Blut der Geschädigten konnte bislang allerdings nicht erbracht werden, da GBL im Körper rasch abgebaut wird. Ein Nachweis der Substanz gelingt nur, wenn die E-Zigarette oder das E-Liquid untersucht werden können.

Wirkung
Eine geringe Dosis beider Substanzen wirkt berauschend, angstlösend und sedierend. Bei höherer Dosierung (>2ml) ist der Übergang zu unerwünschten bis lebensgefährlichen Wirkweisen fließend. Es kommt zu Benommenheit, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Bewusstlosigkeit. Im toxischen Bereich können z. B. Krämpfe, Atemlähmung und komatöse Zustände auftreten. K.O.-Tropfen sind sehr gefährlich, da der Unterschied der Dosierungen zwischen gewünschter und unerwünschter Wirkung bzw. schwerer Nebenwirkung sehr klein ist.
Die Aufnahme synthetischer Cannabinoide und von K.O.-Tropfen über die Lungen senkt die für eine Wirkung notwendige Dosis erheblich und beschleunigt die Wirkung auf wenige Sekunden. Diese Substanzen haben zudem ein hohes Abhängigkeitspotential.