Seite wählen

Die JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest untersucht seit 1998 jährlich das Mediennutzungsverhalten der Jugendlichen in Deutschland. Über die lange Laufzeit der Studienreihe konnte sowohl der Beginn des Handyzeitalters, die wachsende Bedeutung des Internets, die rasante Entwicklung der Smartphone-Nutzung und der Einzug von Netflix & Co. in den Alltag Jugendlicher, als auch das Verschwinden von MP3-Playern, Videorekordern und Walkmans dokumentiert werden.

Die JIM Studie hat den Anspruch, die gesamte Bandbreite des Medienumgangs von Zwölf- bis 19-Jährigen in Deutschland zu erfassen. Für die JIM-Studie 2019 wurden im Zeitraum vom 28. Mai bis 17. August 2019 bundesweit 1.200 Jugendliche im Alter von zwölf bis 19 Jahren telefonisch befragt. Hier ein Auszug der Ergebnisse:

  • 93 Prozent der Jugendlichen besitzen ein Smartphone und die Internetnutzung findet primär mobil statt. Bei der Mediennutzung stehen Internet und Musik an erster Stelle. Jede/-r Zweite nutzt täglich Musik-Streaming-Dienste. Jugendliche sind nach eigener Schätzung ca. 3,5 Stunden pro Tag online.
    • Bei der Nutzung von Video-Streaming-Diensten ist erstmals ein Rückgang festzustellen (minus 7%).
    • Gedruckte Bücher haben ebenfalls leicht an Popularität verloren, während digitale Spiele einen leichten Aufschwung erlebten.
  • YouTube ist nach wie vor das bevorzugte Internet-Angebot der Jugendlichen und wird hauptsächlich mobil über das Smartphone genutzt.
  • WhatsApp bleibt die wichtigste App für 12- bis 19jährige. Mädchen kommunizieren online mehr, Jungen spielen eher im Netz
    • 63 Prozent der Befragten spielen regelmäßig digital. „Fortnite“ ist weiterhin das beliebteste Spiel, wobei der Hype abflacht.
  • Neben allen Chancen und Potentialen hat die Online-Kommunikation auch negative Begleiterscheinungen. Jeder fünfte Jugendliche (21 %) gibt an, dass schon einmal falsche oder beleidigende Inhalte über die eigene Person per Smartphone oder generell online verbreitet wurden. Bei Mädchen (18 %) sind diese Vorfälle etwas seltener als bei Jungen (24 %) und die Wahrscheinlichkeit, betroffen zu sein, nimmt mit dem Alter der Jugendlichen zu.
  • Das Treffen mit Freunden steht aber weiterhin auf Platz 1 der Freizeitaktivitäten. Jungen sind dabei insgesamt sportlich aktiver und Mädchen betätigen sich häufiger musikalisch.
    • Deutlich wurde in der Befragung, dass dabei Jugendliche mit formal niedrigerer Bildung seltener selbst Musik machen und tendenziell auch weniger Sport treiben.

Die komplette Studie findet sich unter
https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2019/JIM_2019.pdf