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Einschätzung von Tagungsteilnehmer/innen im Anschluss an die Fachtagung

Suchtvorbeugung Schiffbruch mit Dope und Speed

Im Rahmen der Fachtagung „Schiffbruch mit Speed und Dope“ (4.4.2014) hatten die Teilnehmer/innen die Möglichkeit Überlegungen zu formulieren, inwiefern veränderte Konsumgewohnheiten von Konsumenten Auswirkungen auf Suchtvorbeugung, Drogenhilfe und Drogenpolitik haben bzw. haben müssen.

Hier die zusammengefassten Ergebnisse von 42 ausgewerteten Rückmeldebögen:

Suchtprävention

  • Präventionsarbeit ist nur über Fachkräfte zu leisten und beinhaltet eine qualifizierte Ausbildung und dauernde Weiterbildung.
  • Keine Lügen über Drogen: offene und ehrliche Information über Stoffe und ihre Wirkungsweisen.
    • Die Informationsvermittlung soll sowohl auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sein als auch auf Multiplikatoren. Hier wurde mehrfach auch der Bereich der betrieblichen Suchtvorbeugung benannt.
  • Suchtvorbeugung sollte, bezogen auf die Zielgruppen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene wie folgt aussehen:
    • Aufsuchende Arbeit, d.h. in die Lebenswelt der Zielgruppen gehen (Kindergarten, Schule und Jugendarbeit).
    • Frühintervention ist notwendig, soll klientenzentriert im Sinne von Persönlichkeitsstärkung sein.
  • Prävention muss sich ihn der Lebenswelt der Zielgruppe bewegen und alternative Zugänge nutzen, z.B. Onlinezugänge (Am Puls der Zeit bleiben).

HINWEIS: Im Rahmen der Fortbildung wurde mehrfach der Zusammenhang von Risikoverhalten, Sexualität und Suchtmittelkonsum (Kick & Freizeit) benannt, taucht aber in den Rückmeldungen als Thema nicht auf.

Drogenhilfe

  • Drogenhilfe ist nur über Fachkräfte zu leisten und beinhaltet eine qualifizierte Ausbildung und dauernde Weiterbildung
    • Bezogen auf die Zielgruppe „jüngere Konsumenten“ wurde eine lebensweltorientierte, individuelle und flexible Beratung gefordert. Das bedeutet aufsuchende Drogenhilfe, offene Sprechzeiten
  • Als eine wichtige „neue“ Zielgruppe wurden Berufstätige in Ihrer Rolle als „Leistungserbringen“ benannt, die durch Stress und Überforderung zu „alternativen, neuen“ Suchtmitteln greifen.
  • Gefordert wurde ein Mehr an Personal und finanziellen Ressourcen.
  • Angemerkt wurde, dass sich die Drogenhilfe auch weiterhin mit dem Legalisierungsthema auseinandersetzen soll/muss.

Drogenpolitik

  • Die Drogenpolitik muss die Rahmenbedingungen für die Drogenhilfe und Prävention schaffen:
    • Sicherung der Finanzierung von Drogenhilfe und Prävention
    • Für lebensweltorientierte und aufsuchende Arbeit braucht es zusätzliche finanzielle Ressourcen
  • Illegalisierung hinterfragen – Entkriminalisierung der KonsumentInnen voran bringen
    • Informieren und regulieren vor sanktionieren.

Weitere Informationen zur Fachtagung auch unter www.ag-dropo.de.