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„Klar werden!“ (HaLT) – ein wichtiger Baustein der Alkoholprävention

Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 17 Jahren aus dem Kreis Warendorf, die mit einer Alkoholvergiftung in Akutkrankenhäuser in Ahlen, Beckum, Lippstadt, Münster, Oelde und Warendorf eingeliefert werden, erhalten in Rahmen des Krankenhausaufenthaltes seit 2009 – über einen Flyer – ein schriftliches Gesprächsangebot der lokalen Drogenhilfen, um den Hintergrund der Einlieferung aufzuarbeiten und Präventionshilfen zu geben.

Vorgestellt und ausgehändigt wird das Gesprächsangebot durch die medizinischen Fachkräfte der Krankenhäuser. Mit der Unterschrift der Erziehungsberechtigten und/oder des eingelieferten Patienten wird eine ausgewählte Beratungsstelle informiert, die dann den Kontakt zu dem betreffenden Personenkreis aufnimmt.

Innerhalb von wenigen Werktagen wird dem Betroffenen und den Erziehenden ein Termin für ein Beratungsgespräch angeboten. Immerhin ein Drittel der alkoholisierten Kinder und Jugendlichen nehmen so  nach dem Klinikaufenthalt einen Gesprächstermin in einer Sucht- und Drogenberatung auf Kreisebene in Anspruch.

Im Rahmen einer anonymen Beratung werden die Hintergründe für den Vorfall aufgearbeitet, die Wirkung des Alkohols auf die Entwicklung der jungen Menschen erläutert sowie Strategien gegen eine Wiederholung entwickelt. Die Erfahrungen zeigen, je jünger die Kinder, die eingeliefert worden sind, umso schneller wird die Einverständniserklärung zu einem Hintergrundgespräch genutzt.  Die geführten Gespräche tragen dazu bei, ein Bewusstsein für die problematische Situation zu schaffen und einer erneuten Einlieferung vorzubeugen.

Seit 2009 wird dieses Kooperationsprojekt mit den lokalen Sucht- und Drogenberatungsstellen im Kreis Warendorf, dem Kreisgesundheitsamt Warendorf, der Kinderklinik in Ahlen und fünf Akutkrankenhäuser erfolgreich umgesetzt. Die Datenerhebung im Rahmen des Projektes „Klar werden!“ (HaLT) wird seitens der Fachstelle für Suchtvorbeugung des Arbeitskreis Jugend- und Drogenberatung im Kreis Warendorf e.V. vorgenommen. Einmal im Jahr werden die erhobenen Daten öffentlich vorgestellt

(siehe Artikel des WERSEKURIER vom 20.5.2020).